# 8 Miteinander reden - oder wo beginnt die eigene Verantwortung?

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„Dass wir miteinander reden können, macht uns zu Menschen.“ (Karl Jaspers)

In jeder Beziehung ist das Miteinanderreden die Basis. Grundsätzlich schafft, das sich Mitteilen Klarheit und fördert den harmonischen Umgang. Tatsächlich ist es meistens aber so, dass in den wenigsten Beziehungen auch wirklich miteinander gesprochen wird.  Es wird eher über die Dinge geredet, als sich wirklich aufeinander zu beziehen. Der Alltag lässt schnell ein Nebeneinander zur Gewohnheit werden. Partnerschaftliche Kommunikation reduziert sich auf die Bewältigung von täglichen Aufgaben und kurzfristigen Entscheidungen. Dabei geht die Gemeinschaft verloren, Erschöpfung und Langeweile wechseln sich ab. Die Ursache dafür liegt oft darin, dass wir nicht gelernt haben uns mitzuteilen. Niemand hat uns beigebracht, wie wir das, was uns wichtig ist, so zu kommunizieren, dass der andere einfach eine Information über uns erhält, ohne sich für dessen Inhalt verantwortlich zu fühlen. Das führt oft zu tiefen Gräben in den Beziehungen. Das Gefühl für einen Gemütszustand des anderen verantwortlich zu sein, ist kaum zu ertragen. Mehr noch. Schuld daran zu sein, dass es der anderen Person nicht gut geht. Dabei könnte es einfach sein, wenn jeder in erster Linie die Verantwortung für sich selbst übernimmt und lernt, die eigenen Bedürfnisse auch für sich selbst zu stillen. Sie nicht an jemanden anderen zu hängen. Sie nicht von jemand anderen abhängig machen und letztendlich sich selbst nicht von jemanden anderen abhängig zu machen. Miteinander reden ist ein guter Anfang, um dieses Menschsein zu leben. Das schafft die Basis, um zu bemerken, wo man selbst aufhört und der andere beginnt.

© Barbara Güpner-Planner

Leben als Kunst

Kunsttherapie Wien

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