# 37 Kunsttherapie - und die Bewältigung von Angst

raus aus der Angst, Kunsttherapie,

„Wenn sich eine Belastung als kontrollierbar erweist, kehrt sich plötzlich alles um, aus einer Bedrohung wird eine Herausforderung, aus Angst wird Zuversicht und Mut, aus Ohnmacht wird Wille, und am Ende, wenn wir es geschafft haben, spüren wir, wie unser Vertrauen in das, was wir wissen und können, gewachsen ist.“ (Hüther, 2007, 40)

Diese Feststellung von Gerald Hüther, dem wohl bekanntesten deutschen Neurobiologen unserer Zeit, beschreibt sehr treffend, was sich auch, oder vor allem innerhalb eines kreativen Prozesses abspielt. Jede unbekannte Situation, die wir in unserem Leben erfahren erfordert kreative Lösungen. Wenn diese Situationen aber einen bedrohlichen Charakter annehmen, ist es oft schwer selbst einen Ausweg zu finden. In der Kunsttherapie können solche Umstände langsam konfrontiert werden, und in einen neuen Bezugsrahmen gestellt werden. Über den Ausdruck innerhalb eines Mediums schwächt sich die Intensität der bedrohlichen Gefühle ab. Das macht einen neuen Zugang zu unserer Kreativität möglich und eine neue Ideen tauchen auf. Diese Idee kann eine neue Sichtweise sein, die der Angst ihre Wirkung nimmt. Das sich Ausprobieren bekommt in der kreativen Auseinandersetzung eine spielerische Komponente und durch das gedankliche wie kreative Zulassen von vielen unterschiedlichen Möglichkeiten, kommt automatisch Bewegung in die Themen. Dadurch ergeben sich kleinere und größere Schritte, die wir unternehmen können. Das steigert die Handlungsfähigkeit, wie auch die Zuversicht und den Willen, von dem Hüther spricht - und damit auch die Lust am Leben. Kunst und kreative Prozesse sind hier nicht nur hilfreich, sondern auf fast magische Art und Weise eine große Unterstützung.

Fast jede/r kennt die Angst vor Ablehnung, Angst vom Scheitern, Angst vor Überforderung oder auch die Angst davor sich lächerlich zu machen, um nur einmal die Gängigsten zu nennen. In meinem Workshop „Raus aus der Angst! Wenn ich keine Angst mehr hätte, JA dann würde ich endlich…“ stellen wir uns intensiv diesen Themen, gehen den unterschiedlichsten Formen von Ängsten auf den Grund, arbeiten die für jede/n konkret heraus und gehen dann an die Umsetzung der eigenen Wünsche und Träume.

Hüther, G. (2007):  Biologie der Angst. Wie aus Stress Gefühle werden. Vandenhoeck & Ruprecht. Göttingen (8. Auflage)

 

© Barbara Güpner-Planner, M.A.

www.leben-als-kunst.at

www.leben-als-kunst.at/rausausderangst