# Beziehungskunst – und der Sinn des Lebens

Der Sinn des Lebens ist ein Leben mit Sinn.“ hat Robert Burns gesagt. Burns hat von 1759 – 1796 gelebt und war ein schottischer Dichter.

Was bedeutet ein „Leben mit Sinn“? Wer oder was gibt dem Leben einen Sinn? Wer bestimmt diesen Sinn? Ist das etwas, das jede/r für sich selbst finden muss? Ich denke ja. Fast jede/r kennt Phasen im Leben, wo einem der Sinn abhandenkommt und man sich fragt, wofür man sich anstrengt oder was das alles soll? Vor allem, wenn Krankheiten und Krisen plötzlich auftreten und uns aus der Bahn werfen. Dann stellt sich diese Frage noch einmal in einem anderen Kontext und die Sinnhaftigkeit wird einer intensiven und strengen Prüfung unterzogen.

Ich meine, dass gerade diese Krisen in unserem Leben einen Teil des Sinnes ausmachen. Wie wir mit Krisen umgehen und wie wir diese Herausforderungen meistern, macht uns unter anderem aus. Es macht uns zu besonderen Menschen die gelernt haben, außerordentliche Situationen bewältigen. Jede/r lernt auf seine Art und Weise. Und jede/r macht aus diesen Notlagen etwas Eigenes. Das zeichnet uns aus und macht uns zu bewussteren und dankbareren Menschen.

Welchen positiven Aspekt kann denn nun so eine Schwierigkeit mit sich bringen? Welchen Nutzen kann ich daraus ziehen?

Krankheit und Krisen sind aus meiner Erfahrung immer auch eine Aufforderungen innezuhalten, zu reflektieren und dem Inneren Raum zu geben. Es sind Lebensabschnitte, die uns dazu zwingen langsamer zu gehen. Es sind Zeiträume, die sich wie eingefroren anfühlen, weil sich alles neu sortieren muss, bevor es dann von Grund auf erneuert weiter gehen kann. Nicht wie vorher und auch nicht wie bisher.

Wir erleben uns dann in einer tiefen und intensiven Ebene, und wir brauchen Zeit und Rückzug, bis sie überwunden ist. Aber diese Tiefe bringt nachhaltige Veränderungen mit sich. Sie lässt uns erkennen, was wirklich wichtig ist und veranlasst uns langsamer und bewusster durchs Leben zu gehen.

Ein Leben mit Sinn definiert sich jede/r selbst. Doch irgendwie drängt sich mir der Gedanke auf, dass es immer damit zu tun hat, anderen dienlich zu sein. Egal in welcher Form. Wenn ich etwas tue, das anderen (Menschen, Tiere oder dem Planet) hilft sich besser zu fühlen, besser zu sein, besser zu handeln, dann hat mein Dasein Wirkung. Positive Wirkung, die weder auf einer egoistischen Denk- noch Handlungsweise beruht. Wirkung mit Sinn. Leben mit Sinn. 😊

 

© Barbara Güpner-Planner, M.A.

www.leben-als-kunst.at