Sichtbar werden können Hinweise aus dem Unbewussten, dem Unterbewussten oder aber Möglichkeiten einer Lösung. Sich über Kreativität, Ausdruck in ein Medium, mit den eigenen Themen zu beschäftigen, birgt die Chance auf einen neuen Weg zu stoßen, der vorher nicht sichtbar und spürbar gewesen ist, aber er war schon da. Kunsttherapie ist hier ein wertvolles Werkzeug, weil sie den Nicht-Sprachlichen Raum betritt, der ein wesentlich größerer ist als der sprachliche.
Projektionen passieren häufig und können grundsätzlich in allen menschlichen Beziehungen eine wesentliche Rolle spielen. Wenn sie einmal enttarnt sind, wenn man ihnen auf die Spur gekommen ist, ist es um ein Vielfaches leichter, den anderen zu verstehen. Was ebenfalls einfacher wird, ist die eigene Rolle als Partner*in wahrzunehmen, und sich nicht in komplizierte alte Muster hineinziehen zu lassen, sondern bei dem zu bleiben, was man sich innerhalb einer erwachsenen Partnerschaft auch tatsächlich erwarten darf.
Kunsttherapie hilft dabei, dass sich Einsichten und Erkenntnisse mit der Gegenwart verbinden lassen und dadurch die Situationen in Bewegung kommen. Die/der Kunsttherapeut*in sind wichtige Wegbegleiter, weil sie sich selbst in ihrer Kunst bewegen und damit um die Wirkkraft der Kunst mit ihrer Möglichkeit zur Verwandlung wissen.
Jede Frau, die auch Mutter ist, kennt sie vermutlich. Diese nagenden und zerfransten Schuldgefühle, die wir entwickeln, wenn wir das Gefühl haben als Mutter zu versagen oder einem Bild nicht gerecht werden. Es beginnt schon vor der eigentlichen Schwangerschaft. Ernähren wir uns richtig? Nehmen wir die essenziellen Zusatzstoffen wie Folsäure und Vitamine etc. zu uns? Ist schließlich für die gute Entwicklung entscheidend! Dann weiter, während der Schwangerschaft, genügend Schlaf, kein Alkohol, wieder die Ernährung. Zudem die Frage, ob es uns gelingt dem Embryo eine ruhige Reifezeit zu ermöglichen, ohne Stress in der Arbeit, ohne Streit mit dem Partner, mit viel entspannender Musik und natürlich ausreichender Bewegung.
Diese inspirierenden Zufallsimpulse sind jeder/m die/der sich in der Kunst schon etwas bewegt hat, bekannt. Sie stellen sich ein, wenn man das Ego loslässt und auf den nächsten Schritt vertraut. In der Kunsttherapie führen wir unsere Klient*innen an dieses Vertrauen wieder heran. Wir schaffen einen Raum, in dem der Glaube an sich und die eigenen Fähigkeiten aufgebaut und gestärkt wird. Der Dialog mit dem Material, dem Werk selbst ermöglicht immer wieder eine Innenschau. Kontrolle verhindert Impulse, die sich als Toröffner entwickeln können.
